Fritz Krebs


Friedrich Krebs (Stammapostel von 1896 bis 1905) ,königlicher Bahnmeister,
geboren 1832 in Elend/Harz, gestorben 1905 in Braunschweig


Die "Neuheiten" die Krebs einführte waren:

  1. Lehre das die Worte der neuen Apostel einen (mindestens) ebenso hohen Wert hätten wie die Worte der biblischen Apostel.
  2. Ersetzen der "Apostelkollegialität" durch seine Konzeption der "Aposteleinheit".
  3. Ausweitung der Machtfülle des Apostelamtes, Schwächung des Prophetenamtes.
  4. Anstelle von Christus wurde stärker das Apostel- und Stammapostelamt gepredigt.
    Aus der Jesulehre wurde die Jesu- und Apostellehre.
  5. Einführung des Stammapostelamtes als Oberhaupt der Kirche. (Krebs war der erste Stammapostel der NAK).

Als der holländische Apostel Schwarz am 6.Dezember 1895 starb, hinterließ er in seinem Testament die vorsorgliche Bestimmung, daß die Berufung des Nachfolgers schon nach zwölf Trauerwochen stattfinden sollte. Aber Krebs ergriff die Gelegenheit, während der apostellosen Zeit auch diese bisher unabhängige Hersteld Apostolische Zendingkerk in seinen Griff zu bekommen, gleich beim Schopf. Er reiste nach Amsterdam, berief eine allgemeine Priesterversammlung ein, verlängerte die Trauerzeit - angeblich aus Ehrfurcht vor dem Toten - auf 18 Monate und bestellte unbefugterweise einen Anhänger, den Evangelisten Kofman, in Enkhuizen, zum Aufseher. Dann bereiste er zusammen mit Niehaus die Gemeinden, forschte unter den Amtsträgern nach Helfershelfern und warb durch Lobpreisung von Schwarz um das Vertrauen der Gläubigen. Zugleich verkündigte er die neue Lehre von der veralteten Bibel und dem frischen Gotteswort der Gegenwart durch Apostelmund. Einige Prister nahmen diese Lehre an und warben, geführt von Kofman, eifrig für Krebs und übersetzten die Krebs-Blätter "Herold" und "Wächterstimme aus Ephraim" ins Holländische.
(Kurt Hutten, Seher Grübler Enthusiasten, 1982 - Seite 498)


Der "Wächter Zions" (Ausgabe 11.1896) bezeichnet die Bibel als:
"vertrocknetes Heu aus der Vergangenheit" und "altes schmutziges Grubenwasser"
das Wort der Apstel der NAK ist:
"frisches Grünfutter" und das "frische, lebendige Quellwasser"


Es entbrannte ein heftiger Steit zwischen "Krebs-Anhängern" und "Krebs-Gegnern". Die hollandische Hersteld Apostolische Zendingkerk spaltete sich 1897 von der deutschen Allgemeinen christlichen Mission. Die neue, Krebs zugehörige, hollandische Gemeinde nannte sich Herstellt Apostolische Zendingsgemeente in de Eenheid der Apostolen in Nederland en Kolonien.

Von vielen wird diesen Jahr als das Gründungsjahr der heutigen Neuapostolischen Kirche gesehen (Die Allgemeine christliche Mission nannte sich ab 1907 Neuapostolische Gemeinde und ab 1928 Neuapostolische Kirche ).

Die NAK sieht das Jahr 1863 als ihr Gründungsjahr. Nach ihrer Darstellung sind die Vorgänge in Holland keine "Spaltung" sondern "Abfall der holländischen Gemeinden vom wahren Weg".

Die Propheten der Hersteld Apostolischen Zendingkerk verkündigten, daß Satan in "Ephraim" gefahren ist und der Heilige Geist von Krebs genommen worden sei. Für sie gilt bis heute die NAK als "antichristliche Sekte".

Verkruisen (Hirte von Haarlem) rief aus: Es hat noch nie einen gegeben, der so betörend, so wahnsinnig, so abscheulich sich über die Bibel ausgelassen hat, wie sie.


Wer Jesum in seinen Aposteln erblickt, wird heil zu derselben Stund! Drum blick nur auf sie, die der Vater geschickt. Sie werden für dich noch verwundt.
(Lied 176, damaliges Gesamgbuch)


Amtsträgereinsetzung von Krebs:
Ihr habt gesungen: An dir allein hab ich gesündigt, und so rufe ich die drei Ältesten und den Bischof vor. Lernt daran, daß, wenn ich die Hand zurückzöge, wäre es euer Tod auf der Stelle.
(Bericht für die "Ämter" 15.4.1904)


Es ist nicht so leicht, in die Nähe des von Gott gesandten Apostels zu kommen; denn er ist nicht mein Kollege, auch nicht mein Gespiele, auch nicht mein Bruder - sondern Herr und Meister! Ich schäme mich immer, wenn ich in seinen Briefen an mich lese, wo er sich "mein Bruder" nennt und sich zu mir elendem Menschen erniedrigt.
(Sein letztes Wort, 1905)


Weinend und flehend stand Vater Krebs vor seinem Gott für uns Menschen, und ein heißer Blutstrom Christi quoll aus seinem Munde. Das letzte Abendmahl wurde von Vater Krebs bereitet, wie er noch sagte: Ehe ich hingehe und leide. In jenem letzten Gottesdienst stand der liebe Vater wie verklärt im Geisteswirken voll der Fülle, der Gottheit und des Lichtes vor uns.
...
Das war kein Mensch mehr, der da sprach, das konnte nur Christus sein, wie Vater Krebs das auch beim Abendmahl vorbrachte: Das ist mein Fleisch, obwohl ich noch lebe. Krebs hat sein Leben zum Schuldopfer gegeben und ist aus der Angst und dem Gericht genommen, da er um die Missetat der Menschen geplagt war.
(Sein letztes Wort, 1905)